P. Enzenauer – 1. Sonntag nach dem Christfest für Zuhause

Wir sahen seine Herrlichkeit,
eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater,
voller Gnade und Wahrheit. (Joh 1,14b)

Wo zwei oder drei versammelt sind, da ist Jesus Christus mitten unter ihnen. Gott sei Dank. Das heißt: Auch, wenn wir an diesem Weihnachten nicht in der Kirche sind, wird überall auf der Welt die Botschaft der Engel verkündet.

Also sagt es allen weiter. Sagt allen, die sich fürchten. Sagt zu ihnen: Fürchtet euch nicht, habt keine Angst mehr. Gott ist da. Er kam in unsere Welt: einfach, arm, menschlich.
Sucht ihn, macht euch auf den Weg! Sucht ihn nicht über den Sternen, nicht in Palästen, nicht hinter Schaufenstern. Sucht ihn dort, wo ihr arm seid, wo ihr traurig seid und Angst habt.
Da hat er sich verborgen. Da werdet ihr ihn finden, wie einen Lichtschein im dunklen Gestrüpp, wie eine Hand, die tröstet, wie eine Stimme, die leise sagt: Fürchte dich nicht.

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Aus Psalm 71

Herr, ich traue auf dich,
lass mich nimmermehr zuschanden werden.

Errette mich durch deine Gerechtigkeit und hilf mir heraus,
neige deine Ohren zu mir und hilf mir!

Sei mir ein starker Hort, dahin ich immer fliehen kann,
der du zugesagt hast, mir zu helfen;
denn du bist mein Fels und meine Burg.

Gott, sei nicht ferne von mir;
mein Gott, eile, mir zu helfen!

Ich aber will immer harren
und mehren all deinen Ruhm.

Mein Mund soll verkündigen deine Gerechtigkeit,
täglich deine Wohltaten, die ich nicht zählen kann.

Ich gehe einher in der Kraft Gottes des HERRN;
ich preise deine Gerechtigkeit allein.

Gott, du hast mich von Jugend auf gelehrt,
und noch jetzt verkündige ich deine Wunder.

Auch verlass mich nicht, Gott, im Alter,
wenn ich grau werde,

bis ich deine Macht verkündige Kindeskindern
und deine Kraft allen, die noch kommen sollen.

Gebet

Ewiger Gott, der alte Simeon durfte deinen Heiland sehen. Die alte Hanna fand die Worte zum Lob des Erlösers. Wir bitten Dich: Lass auch uns das Kind in der Krippe schauen. Öffne uns Augen und Ohren für dieses Geschenk. Öffne unseren Mund zum Singen und Loben. Öffne unsere Herzen und zieh ein bei uns. Amen.

Lesung aus dem Alten Testament – Hiob 42

Und Hiob antwortete dem HERRN und sprach: Ich erkenne, dass du alles vermagst, und nichts, das du dir vorgenommen, ist dir zu schwer. »Wer ist der, der den Ratschluss verhüllt mit Worten ohne Verstand?« Darum hab ich ohne Einsicht geredet, was mir zu hoch ist und ich nicht verstehe. »So höre nun, lass mich reden; ich will dich fragen, lehre mich!« Ich hatte von dir nur vom Hörensagen vernommen; aber nun hat mein Auge dich gesehen. Darum gebe ich auf und bereue in Staub und Asche.

Fröhlich soll mein Herze springen

1. Fröhlich soll mein Herze springen
dieser Zeit, da vor Freud‘ alle Engel singen.
Hört, hört, wie mit vollen Chören
alle Luft laute ruft: Christus ist geboren.

2. Heute geht aus seiner Kammer
Gottes Held, der die Welt reißt aus allem Jammer.
Gott wird Mensch dir, Mensch, zugute.
Gottes Kind, das verbind’t sich mit unserm Blute.

7. Nun, er liegt in seiner Krippen,
ruft zu sich mich und dich, spricht mit süßen Lippen:
Lasset fahr’n, o liebe Brüder,
was euch quält, was euch fehlt, ich bring‘ alles wieder.

11. Die ihr arm seid und elende,
kommt herbei, füllet frei eures Glaubens Hände!
Hier sind alle guten Gaben
und das Gold, da ihr sollt euer Herz mit laben.

Lesung aus dem Evangelium – Lukas 2,25-38

Und siehe, ein Mensch war in Jerusalem mit Namen Simeon; und dieser Mensch war gerecht und gottesfürchtig und wartete auf den Trost Israels, und der Heilige Geist war auf ihm. Und ihm war vom Heiligen Geist geweissagt worden, er sollte den Tod nicht sehen, er habe denn zuvor den Christus des Herrn gesehen.
Und er kam vom Geist geführt in den Tempel. Und als die Eltern das Kind Jesus in den Tempel brachten, um mit ihm zu tun, wie es Brauch ist nach dem Gesetz, da nahm er ihn auf seine Arme und lobte Gott und sprach:
Herr, nun lässt du deinen Diener in Frieden fahren, wie du gesagt hast; denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen, das Heil, das du bereitet hast vor allen Völkern, ein Licht zur Erleuchtung der Heiden und zum Preis deines Volkes Israel. Und sein Vater und seine Mutter wunderten sich über das, was von ihm gesagt wurde.

Und Simeon segnete sie und sprach zu Maria, seiner Mutter: Siehe, dieser ist dazu bestimmt, dass viele in Israel fallen und viele aufstehen, und ist bestimmt zu einem Zeichen, dem widersprochen wird – und auch durch deine Seele wird ein Schwert dringen –, damit aus vielen Herzen die Gedanken offenbar werden.

Und es war eine Prophetin, Hanna, eine Tochter Phanuëls, aus dem Stamm Asser. Sie war hochbetagt. Nach ihrer Jungfrauschaft hatte sie sieben Jahre mit ihrem Mann gelebt und war nun eine Witwe von vierundachtzig Jahren; die wich nicht vom Tempel und diente Gott mit Fasten und Beten Tag und Nacht. Die trat auch hinzu zu derselben Stunde und pries Gott und redete von ihm zu allen, die auf die Erlösung Jerusalems warteten.

Freuet Euch ihr Christen alle
Freuet euch, ihr Christen alle, freue sich, wer immer kann;
Gott hat viel an uns getan. Freuet euch mit großem Schalle,
dass er uns so hoch geacht‘ sich mit uns befreundt gemacht.
Freude, Freude über Freude: Christus wehret allem Leide.
Wonne, Wonne über Wonne: Christus ist die Gnadensonne.

Jesus, wie soll ich dir danken? Ich bekenne, dass von dir
meine Seligkeit herrühr; so lass mich von dir nicht wanken;
nimm mich dir zu eigen hin, so empfindet Herz und Sinn.
Freude, Freude über Freude: Christus wehret allem Leide.
Wonne, Wonne über Wonne: Christus ist die Gnadensonne.

Jesus, nimm dich deiner Glieder ferner noch in Gnaden an;
schenke, was man bitten kann, zu erquicken deine Brüder;
gib der ganzen Christenschar Frieden und ein seligs Jahr.
Freude, Freude über Freude: Christus wehret allem Leide.
Wonne, Wonne über Wonne: Christus ist die Gnadensonne.

Predigt über Hiob 42

Gnade sei mit euch und Friede von dem, der da war und der da ist und der da kommt. Amen.

I. Leonardos Liste

– Welcher Nerv steuert die Bewegung des Auges und sorgt dafür, dass ein Auge dem anderen folgt?
– Schließen der Augenlider
– Heben der Augenlider

– Augenschließen
– Augenöffnen
– Blähen der Nasenflügel
– Öffnen der Lippen bei zusammengebissenen Zähnen

– Lachen
– Was ist Niesen?
– Was ist Gähnen?

Er ist Leonardo da Vinci. Und das ist seine Liste. Jedenfalls ein Teil davon. 1489 von ihm geschrieben. Es sind Dinge, die er noch erforschen wollte.

Die Liste sagt, was er für einer war. Er war einer, der es ganz genau wissen wollte: Wie die Welt funktioniert. Und das Leben. Wie alles miteinander zusammenhängt. Vom Großen bis zum Allerkleinsten. Wenn man hier zieht, was passiert dann da? Und wenn man dort ruckelt, was wackelt dann an anderer Stelle? Was ist was? Und wie geht es? Warum sieht etwas schön aus? Und warum ist etwas hässlich? Er wollte sehen, beschreiben und verstehen.

Einfach so, aus Wissensdurst. So einer war er. Dafür nahm er einiges in Kauf. Manchmal am Rande der Legalität. Eigentlich immer auf Wanderschaft. Er stritt sich oft und viel. So sagt man. Und er mochte keine Menschen. Und das alles, um sehen und um wissen zu können. Er hatte viel auf dem Zettel. Vieles, was er wissen wollte.

II. Hiobs Wissensdurst

Warum muss ein Unschuldiger leiden? Wie ist das mit Gottesgerechtigkeit?

Das sind nur zwei Fragen. Mehr nicht. Aber das sind zwei Fragen, die es in sich haben. Diese beiden Fragen hatte ein anderer auf dem Zettel. Hiob. Er war fromm und gottesfürchtig. Und er mied das böse. Er war reich. Hatte viele Kinder. Und er hatte eine Frau. Alles, was man haben muss. Das war die Liste seines Lebens. Jedenfalls bis das Unglück kam. Dann wurde viel von dieser Liste gestrichen. Und anderes, Schlimmes, kam hinzu.

Dieser Hiob wollte auch wissen. Wie die Welt funktioniert und wie das Leben. Wie alles miteinander zusammenhängt. Aber ihm ging es nicht um Ästhetik. Schönheit oder Hässliches, das spielte für ihn keine Rolle mehr. Er saß mit Beulen geschlagen auf einem Aschehaufen. Was soll da die Frage nach der Schönheit? Ihm ging es auch nicht um das Zusammenspiel von Muskeln und Nerven, nicht um „Was passiert, wenn… ?“

Früher hatte er mal gedacht: Für jede Ursache gibt es eine Wirkung. Wenn man das tut, dann passiert das. Daraus folgt doch logisch: Wenn man fromm und gottesfürchtig ist, dann geht es einem gut. Und wenn man ein lasterhaftes Leben führt, dann geht es einem schlecht.

Aber jetzt hat er erfahren, dass das nicht stimmt. Am eigenen Leib hat er das erfahren.

Ursache und Wirkung, das Prinzip gilt für die Naturwissenschaft. Aber nicht für das gute oder für schlechte Leben.

Auch interessierte ihn nicht das Wie. Er hatte ja alles verloren, was er im Leben mal besessen hat. Seine Kinder. Seinen Reichtum. Seine Kühe, Esel, Schafe und Kamele. Sein Zuhause. Seine Gesundheit. Das ist seine Liste der Verluste. Wie das alles verloren gehen konnte, das wusste er. Durch Feuer. Krieg. Naturkatastrophen. Und durch Krankheit. Das ist die Liste mit den Ursachen. Danach musste er nicht forschen. Das, was ihn interessierte, war das Warum.

Und um dieser Frage auf den Grund zu gehen, nahm er viel in Kauf. Den Spott seiner Freunde und ihre Anklagen und Beschuldigungen. Streit mit seiner Frau. Körperliche Qualen.

Und er zog ins Gericht mit Gott.

Aber er wollte eine Antwort. Sehen und verstehen wie das Leben funktioniert. Das entsetzliche, erschütternde, zum Verzweifeln gemachte Leben, das heute gut und schön und perfekt sein konnte, und morgen ist das alles nicht mehr wahr. Egal wie fromm man ist.

Egal wie rechtschaffen oder vernünftig man ist. Egal wie sehr man das Böse meidet. Warum ist das so? Und: Wo bleibt Gottes Gerechtigkeit?

Denn der, der das Leben gibt und nimmt, der muss doch gerecht sein. Sonst ist er nichts als ein Tyrann.

Und so sagt Hiobs Frau: „Hältst du noch fest an deiner Frömmigkeit? Fluche Gott und stirb!“

Aber Hiob wollte nicht fluchen. Er wollte wissen. Und sehen und verstehen.

III. eine Welt voller Widersprüche

Hiobs Fragen sind Widerspruchsfragen. Es sind Fragen, die aus den Widersprüchen wachsen zwischen dem, wie das Leben sein sollte und dem, wie das Leben wirklich ist. Aus den Widersprüchen zwischen Hoffnung und Realität, Erwartung und Erfüllung, zwischen erbrachter Leistung und erhaltenem Lohn. Aus dem Widerspruch zwischen dem, was Mensch als gerecht empfindet und worauf Mensch ein Anrecht zu haben glaubt und dem, was Mensch am Ende tatsächlich bekommt.

Es sind Fragen, die aus dem Widerspruch wachsen zwischen einem Gott der Liebe und Fürsorge einerseits und einem Gott des Leides und des Schweigens andererseits.

IV. Weihnachten

So ist das bei Hiob. Und wir? Wir singen. Fröhlich soll mein Herze springen und Freuet euch ihr Christen alle. Wir singen Weihnachtslieder. Und am Altar stehen Maria und Josef. Und Hirten und Engeln. Ochs und Schaf und Esel. Und die Heiligen Drei Könige sind auch da. Und über allem strahlt der Stern von Bethlehem. Und mittenrein in diese schöne Weihnachtskrippe schleicht sich eigentlich recht ungebeten: Hiob. Schleicht sich unter den Flügeln der Engel hindurch, schummelt sich vorbei an den Hirten und den Schafen und schaut Josef und Maria über die Schultern.

Er passt nicht recht ins betuliche Krippenweihnachtsbild. Und doch steht er da ziemlich gut. Finde ich. Er bringt nicht Weihrauch, Gold und Myrrhe. Er bringt seine Liste mit den Fragen mit: Warum? Wo ist Gottes Gerechtigkeit? Mit seinen Fragen wird aus Weihnachten ein Widerspruch. Zwischen der Wildheit der Welt wie sie ist und der romantischen Szene im Stall. Zwischen der Botschaft der Engel: Friede auf Erden. Und den Nachrichten von Kriegen und Tod. Zwischen der guten Nachricht der Hoffnung auf ein besseres Leben für die Hirten, und für alle, die keiner wollte einerseits, und den Reportagen von Flüchtlingen im Schlamm hinter Stacheldraht andererseits. Ehre sei Gott in der Höhe. und dem gegenüber steht: Hältst du noch fest an deiner Frömmigkeit? Fluche Gott und stirb!

Mit Hiobs Fragenliste wird aus dem romantischen Weihnachten an der Krippe ein Ernstfall.

Und Hiob, der so hartnäckig ist, schaut Maria und Josef über die Schultern und guckt ganz genau hin.

V. Antwort?

Und das, was er sieht ist ein Kind. Umwölkt von Stallgeruch. Verletzlich. Zart. Bedürftig. Gefährdet. Geboren unter Schmerzen so wie alle Menschenkinder. Später verfolgt, obwohl unschuldig. Später getötet, obwohl die Liebe selbst.

Und gleichzeitig: ein Wunder. Es riecht wie nur Babys riechen können. Neues Leben. Wunderschön. Zauberhaft. Voll Hingabe an alle, die kommen, um es anzusehen. Ohne Urteil. Ohne Vorurteil. Nur Lieben und Geliebtwerden.

Was Hiob in der Krippe sieht, ist wieder: ein Widerspruch.

Als Antwort auf Hiobs Fragenliste ist das vielleicht unbefriedigend. Aber es ist die Wahrheit. Die Welt ist so, voller Widersprüche. Bis zum Ende aller Zeit. Die Rechnung geht nicht auf.

Hier auf Erden nicht. Es wird immer Gerechte geben, denen wird es schlecht ergehen.

Und es wird immer Ungerechte geben, denen wird es gut gehen. Das Leben ist keine Rechenaufgabe. Es steckt voller Fehler. Aber auch voller Wahrheit und Schönheit.

Die Welt ist so, voller Widersprüche. Und Gott ist es auch. Aus unserer Sicht jedenfalls.

Das geborene Kind in der Krippe. Christus am Kreuz. Der auferstandene Herr. So zeigt sich Gott. Voller Widersprüche. Aber eben darin voller Wahrheit. So wie das Leben selbst.

Und wir singen unsere Weihnachtslieder. Die schmalzigen und romantischen. Und die ernsten, nachdenklichen auch. Und nicht nur wir. Sondern überall auf der Welt werden sie gesungen. Und wir geben die Botschaft der Engel weiter. Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden. Und nicht nur wir, sondern überall auf der Welt wird sie weitergegeben.

Und gleichzeitig bleibt all das Schlimme und Schreckliche in der Welt. Wir feiern Weihnachten. Und dann, in dreieinhalb Monaten Karfreitag. Freude und Leid. So nah beieinander. Es gibt keine widerspruchsfreie Welt. Das sieht Hiob am Ende seiner Geschichte auch. Und so sagt er schließlich:

VI. Text Hiob 42

Und Hiob antwortete dem HERRN und sprach: Ich erkenne, dass du alles vermagst, und nichts, das du dir vorgenommen, ist dir zu schwer. »Wer ist der, der den Ratschluss verhüllt mit Worten ohne Verstand?« Darum hab ich ohne Einsicht geredet, was mir zu hoch ist und ich nicht verstehe. »So höre nun, lass mich reden; ich will dich fragen, lehre mich!« Ich hatte von dir nur vom Hörensagen vernommen; aber nun hat mein Auge dich gesehen. Darum gebe ich auf und bereue in Staub und Asche.

VII. Schließlich

Ich gebe auf, sagt er. Ich gebe auf mit dem Versuch etwas in ein System pressen zu wollen, was sich nicht systematisieren lässt. Glück und Unglück, Leid und Wohlergehen, Gut und bösen sein lassen sich nicht verrechnen. Alles steht nebeneinander in der Welt. Das ist der Preis des Lebens. Und der Preis der Freiheit. Und doch ist etwas anders:

Ich hatte von dir nur vom Hörensagen vernommen; aber nun hat mein Auge dich gesehen.

Das ist das, was neu ist. Diese Erkenntnis, dass Gott da ist. In aller Widersprüchlichkeit. Trotz all der langen Listen voller Fragen, von Dingen, die in dieser Sache noch zu erforschen wären.

Es wurde Weihnacht. Gott ist da. Der Heiland ist geboren. Für dich. Und mich. Und für die Welt. Trotz allem und trotz aller Widersprüche. Oder besser noch:

Genau deswegen.

Amen.

Weil Gott in tiefster Nacht erschienen

Refrain: Weil Gott in tiefster Nacht erschienen, kann unsre Nacht nicht traurig sein!

1. Der immer schon uns nahe war, stellt sich als Mensch den Menschen dar.
Weil Gott in tiefster Nacht …

2. Bist du der eignen Rätsel müd? Es kommt, der alles kennt und sieht!
Weil Gott in tiefster Nacht …

3. Er sieht dein Leben unverhüllt, zeigt dir zugleich dein neues Bild.
Weil Gott in tiefster Nacht …

4. Nimm an des Christus Freundlichkeit, trag seinen Frieden in die Zeit!
Weil Gott in tiefster Nacht …

5. Schreckt dich der Menschen Widerstand, bleib ihnen dennoch zugewandt!
Weil Gott in tiefster Nacht erschienen, kann unsre Nacht nicht endlos sein!

Gebet

Gott, du bist ein starker Hort, zu dem wir immer fliehen können. Du hast uns zugesagt, uns zu helfen. Denn Du Gott bist Zuversicht und Hoffnung.

Gott, wir bitten dich
– für alle, die hoffen auf einen neuen Anfang
– für die, die Schuld auf ihren Schultern spüren
– für alle, die sich dem Ende nahe fühlen
Wir bitten dich um Heil für deine Schöpfung.

Wir bitten dich
– für die, die leiden unter Krieg und Zerstörung
– für alle, die ihr Zuhause, ihre Heimat, verloren haben
– für die unter Hass und Vorurteilen.
Wir bitten dich um Frieden für die Welt.

Wir bitten dich
– für alle, die trauern und weinen
– für die, die sich einsam fühlen
– für alle, die ihren Glauben und den Sinn verloren haben
Wir bitten dich um Hoffnung für uns Menschen.

Wir bitten dich,
– für die, die suchen aber nicht finden
– für alle glauben wollen, aber nicht können
– für die, die Angst haben vor der Zukunft deiner Kirche.
Wir bitten dich um deinen Geist.

Meine Lippen und meine Seele,
die du erlöst hast,
sollen fröhlich sein und dir lobsingen.
Amen.

Vaterunser

Vater unser im Himmel
Geheiligt werde dein Name
Dein Reich komme
Dein Wille geschehe
Wie im Himmel so auf Erden
Unser tägliches Brot gib uns heute
Und vergib uns unsere Schuld
Wie auch wir vergeben unseren Schuldigern
Und führe uns nicht in Versuchung
Sondern erlöse uns von dem Bösen
Denn dein ist das Reich
Und die Kraft
Und die Herrlichkeit
In Ewigkeit. Amen

Segen

Gott segne dich und behüte dich.
Gott lasse leuchten das Angesicht über dir und sei dir gnädig.
Gott erhebe das Angesicht auf dich und gebe dir Frieden. Amen.

O du fröhliche

1. O du fröhliche, O du selige,
gnadenbringende Weihnachtszeit!
Welt ging verloren, Christ ward geboren:
Freue, freue dich, O Christenheit!

2. O du fröhliche, O du selige,
gnadenbringende Weihnachtszeit!
Christ ist erschienen, uns zu versühnen:
Freue, freue dich, O Christenheit!

3. O du fröhliche, O du selige,
gnadenbringende Weihnachtszeit!
Himmlische Heere jauchzen dir Ehre:
Freue, freue dich, O Christenheit!

Fröhliche Weihnachten!

* * *