Von Beckerath zu Beckerath: Hildesheim 2024

Vier Kirchen, zwei Kreuzgänge, eine Orgelführung, ein Mini-Konzert mit Bach-Präludium, „Geh aus, mein Herz“ und einem ungeplanten „Country Roads“ auf der Beckerath-Orgel in St. Andreas, Mittagessen mit selbstgemachtem Chili, Cocktails im Liegestuhl in einer Beachbar, der 1000-jährige Rosenstock, ein Eiscafé am historischen Marktplatz, ein Federball-Feld und ein Tiefseilgarten in einer Kirche.

Was nach einem vollgepackten stressigen Tag klingt, fasste jemand aus unserer Gruppe am Abend im Restaurant Berghölzchen mit Blick auf die Stadt ganz anders zusammen: „Der Tag war nicht nur wunderschön, sondern auch sehr entspannt. Er perlte einfach so vor sich hin und dabei haben wir so viel gesehen und erlebt.“

Highlights, die uns sicher noch lange im Gedächtnis bleiben werden, waren dabei:

  • Das Chili von Corinna (Danke!)

  • Die Orgelführung und die Möglichkeit, direkt neben den bis zu 11 Meter hohen Orgelpfeifen zu stehen und mit zugehaltenen Ohren als Gehörschutz den einige Meter tiefer angeschlagenen Klängen lauschen zu dürfen.

  • Das kleine Bibelkunde-Quiz an der Bernward-Tür des Hildesheimer Doms: Wer erkennt alle abgebildeten Szenen?

  • Die kleinen Beiträge à la „Wissenswertes über Hildesheim“ aus den mitgebrachten Reiseführern und aus persönlichen Erlebnissen: Etwa, dass die erste evangelische Predigt am 1. September 1542 in St. Andreas gehalten wurde oder worin die Verbindung zwischen Hildesheim und dem Kölner Dom über Rainald von Dassel und die Gebeine der drei Heiligen Könige besteht.

  • Unser Stühlevergleich: „Wäre das was für unsere Kirche?!“ „Dom-Stühle sehen schick aus, aber bequemer fand ich die in St. Michaelis.“ – „Nein, das find ich nicht.“ „Sind die überhaupt stapelbar?“

  • Spontane Wunscherfüllung: „Und wenn wir doch schon etwas früher auf den Moritzberg fahren und vor dem Abendessen noch St. Mauritius ansehen?“ Gesagt, getan.

  • Der Moment, in dem wir im Kreuzgang von St. Mauritius ankamen: Die Abendsonne strahlte auf die Rosen in der Mitte des Kreuzganges und aus der Kapelle hörten wir ein weiteres Mal wunderschöne Orgelklänge.

  • Die vielen kleinen und großen Gespräche, das Witze-Erzählen und Loriot zitieren am Rande.

Wir können uns fragen, was genau dafür sorgte, dass wir alle diesen so reichlich gefüllten Tag dennoch entspannt und fröhlich erleben durften: Die gute Planung? „Wenn Engel reisen“? Das hochsommerliche Wetter? Oder war es einfach ein kleines Geschenk in einer Zeit, in der wir genau darauf so angewiesen sind? Wir wissen es nicht. Aber danke sagen können wir.

 

Steffen Weichert