Archiv der Kategorie: 2020

Kammerton W Teil 6: Die Kantorei

Ein Blick hinter die Wohltorfer Notenblätter, von KMD Andrea Wiese

Foto: Kantorei75 Stühle sind eine Menge… Sie im Gemeindesaal auf dem Kirchberg aufzustellen, damit beginnt für mich jeden Dienstagabend die Kantoreiprobe. Ein eher sportlicher Start, kann nicht schaden. Nun noch die Noten und die Stiftebox mit den Bleistiften zurechtlegen, manchmal auch die Plakate, die einige Chorsänger ehrenamtlich für die Wohltorfer Kirchenmusik in lokalen Geschäften verteilen, um unser nächstes Konzert zu bewerben.

Dann trudeln auch schon die ersten Sänger ein. Manche ganz gelassen und heiter, andere etwas müde, andere erkennbar direkt von der Arbeit. Ein angeregtes Plaudern durchströmt den Raum, es klingt, als habe man sich mindestens ein halbes Jahr nicht gesehen. Viele, langjährige Freundschaften sind in der Kantorei entstanden. Wir sind eine wirkliche Gemeinschaft, auch jenseits der Musik. Wir denken aneinander, nehmen Anteil. Das war gerade auch in der ersten Corona-Zeit in diesem Jahr sehr deutlich. Cliquenbildung und Empfindlichkeiten, wie ich sie in anderen großen Chören kennengelernt habe – gab es bei uns zum Glück nie. Ich erlebe hier bei uns in Wohltorf eine große Offenheit und Freundlichkeit, auch neuen Mitgliedern gegenüber. „Ich kam über eine Berufskollegin zur Kantorei“, so berichtet ein Bassist, der seit 2011 dabei ist. „Es macht Spaß, sowohl ernsthaft an guter Musik zu arbeiten als auch den Humor dabei nicht zu vergessen und dann bei dieser Arbeit noch netten Menschen aus allen Lebensbereichen zu begegnen.“

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Rede der Vorsitzende des Kirchengemeinderats, Friederike Probst anlässlich des 25 jährigen Dienstjubiläums von Kirchenmusikdirektorin, Frau Andrea Wiese

Liebe Frau Wiese, liebe Gemeinde,

Foto: Vor der Kircheheute vor 25 Jahren haben Sie ihren Dienst als Kantorin in der Kirchengemeinde Wohltorf begonnen. Ich kenne Sie noch keine 25 Jahre, aber auch bevor ich Sie vor ca. 14 Jahren kennengelernt habe, hatte ich schon von Ihnen gehört. Und zwar durch folgende kleine Geschichte:

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Neues vom Bauprojekt auf dem Kirchberg

Ausgelöst durch einen vom Kirchenkreis initiierten Regionalisierungsprozess, der den veränderten Rahmenbedingungen kirchlicher Arbeit Rechnung tragen soll, sowie durch einen Gebäudeprozess, der das Ziel verfolgt, die aufgewendeten Solidarmittel für kirchlich genutzte Räume zu minimieren, ist unsere Kirchengemeinde gezwungen, ein neues Konzept für unsere Gebäude auf dem Kirchberg zu arbeiten.

Im Folgenden sind die Entwicklungen seit der letzten Gemeindeversammlung Anfang März zusammengefasst.

Was bisher geschah?

Bei der letzten Gemeindeversammlung stellte der Kirchengemeinderat drei Alternativen zur Neugestaltung des Kirchbergs vor. Nach einer Diskussion in verschiedenen Workshops, sowie nach einem Überblick über Finanzierungsmodelle der drei Alternativen, zeigte sich in einem abschließenden Meinungsbild die Tendenz zu einer Lösung, die den Bau einer Kita mit einem verbundenen, möglichst großen Gemeindehausteil und die Sanierung und Ertüchtigung der Kirche zu einer vielfältigen Nutzung vorsieht. Darüber hinaus war der Bau einer Wohnung Teil dieses Konzepts. Neues vom Bauprojekt auf dem Kirchberg weiterlesen

Predigt zum Sonntag Rogate

  1. Matthäus 6,5-15

Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht sein wie die Heuchler, die gern in den Synagogen und an den Straßenecken stehen und beten, um sich vor den Leuten zu zeigen. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn schon gehabt.

Wenn du aber betest, so geh in dein Kämmerlein und schließ die Tür zu und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir’s vergelten.

Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht viel plappern wie die Heiden; denn sie meinen, sie werden erhört, wenn sie viele Worte machen.

Darum sollt ihr ihnen nicht gleichen. Denn euer Vater weiß, was ihr bedürft, bevor ihr ihn bittet.

Darum sollt ihr so beten:

Unser Vater im Himmel! Dein Name werde geheiligt.

Dein Reich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute.

Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, so wird euch euer himmlischer Vater auch vergeben.

Wenn ihr aber den Menschen nicht vergebt, so wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben.

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Gottesdienste in Wohltorf.

„Ich bin wieder hier… war nie wirklich weg.“ So besingt Marius Müller-Westernhagen in einem Lied sein „Revier“. Genau so war bzw. ist es auch mit unseren Gottesdiensten. Eine Weile lang konnten wir sie nicht feiern. Stattdessen sind wir auf Instagram (kirchewohltown) unterwegs, verschicken Briefe und Predigten per Post oder stellen sie auf unsere Website.

Aber nun, seit dem 10. Mai, dürfen wir uns wieder in unserer Kirche versammeln, um Gottesdienste zu feiern. Wir sind wieder da! Leibhaftig, sozusagen.

Das aber geht nur unter bestimmten Auflagen und unter Einhaltung einiger Hygieneregeln, die der Kirchengemeinderat zusammen mit dem Küsterkreis in einem Corona-Schutzkonzept zusammengefasst hat.

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Gott ist da! WIR SIND DA! Das genügt.

Wir feiern wieder Gottesdienst.

Die Lockerungen der Regelungen für Versammlungen im öffentlichen Bereich machen es möglich: Wir dürfen wieder Gottesdienst feiern.

An den kommenden Sonntagen laden unsere Kirchenglocken wieder zum Gottesdienst ein. Los geht es um 10 Uhr.

Manches wird sicher ungewöhnlich sein: Statt des gewohnten Gemeindegesanges dürfen Lieder nur noch mitgesummt werden und auch die Tasse Kaffee nach dem Gottesdienst muss entfallen. Trotzdem wird es schön sein, sich wieder treffen und miteinander feiern zu dürfen.

Natürlich geht das nicht ohne ein paar Spielregeln:

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Predigt zum Sonntag Jubilate

Dortmund, Liverpool und Siegestaumel.

Von Pastor René Enzenauer

Wer glaubt, dass Jesus der Christus ist, der ist von Gott geboren; und wer den liebt, der ihn geboren hat, der liebt auch den, der von ihm geboren ist. Daran erkennen wir, dass wir Gottes Kinder lieben, wenn wir Gott lieben und seine Gebote halten. Denn das ist die Liebe zu Gott, dass wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer. Denn alles, was von Gott geboren ist, überwindet die Welt; und unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat. (1. Johannes 5,1-4)

  1. „Es gibt Leute, die denken, Fußball sei eine Frage von Leben und Tod. Ich mag diese Einstellung nicht. Ich kann Ihnen versichern, dass es noch sehr viel ernster ist.“ Diese Sätze stammen von William „Bill“ Shankly. Natürlich war er Fußballer. Und von 1959-74 war er Trainer vom FC Liverpool. Und zwar ein sehr erfolgreicher und immer noch sehr verehrter. So verehrt, dass man nach seinem Tod eine Bronzestatue für ihn aufstellte.

Wahrscheinlich hätte sich Bill Shankly sehr gefreut, wenn er vor vier Jahren dabei gewesen wäre, im berühmten Stadion in der Anfield Road in Liverpool. Dort spielte der FC Liverpool gegen Borussia Dortmund. Dortmund führte fast schon siegessicher mit 3:1. Aber dann passiert das, was die Medien ein wenig numinos die „Magie von Anfield“ nennen. Aus dem 3:1 wird erst ein 3:2 und dann ein 3:3. Und dann ist das Spiel eigentlich zu Ende. Die 90. Minute. Aber ausgerechnet da kommt sie, die Flanke, dann ein Kopfball und dann das 3:4 – für Liverpool. Das wars dann für Dortmund. Jemand ruft so oder so ähnlich: „Das Spiel ist Aus! Aus! Aus!“ und die Fans von Liverpool eskalieren. Arme fliegen in die Luft oder um den Hals des Nachbarn. Freudensprünge, Freudentaumel. Freudentränen. Echte Fanfreude, die von Herzen kommt. Der Gegner ist besiegt. In der letzten Minute.

Über diesen fast schon religiösen Moment hat die alte London Times geschrieben: „Es gibt Augenblicke im Leben, die immer im Gedächtnis der Menschen bleiben. Erinnerungen, die sie lächeln und glauben lassen.“ Wohin das feuchte Auge auch blickt: Jubel. Jubel. Jubel.

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