Wenn ich an Eberhard Latzke denke, dann kommt mir vor allem eine Situation in den Sinn: Es ist Ostermorgen, halb vier Uhr in der Früh. Draußen ist es noch Nacht, aber ich sammele Gottesdienstbuch, Talar und Beffchen zusammen und gehe zur Kirche in Richtung Osternachtsgottesdienst. Jedes Mal war es dann so: Wenn ich am Parkplatz vor der Kirche ankam, war Eberhard Latzke schon da. Es war wie bei „Hase und Igel“. Und immer war ich der Hase. Manchmal saß Eberhard Latzke dann im Auto, trank ruhig seinen mitgebrachten Kaffee oder Tee und sagte: „Frohe Ostern. Ich habe schon alles vorbereitet.“
Die Osternacht war „sein“ Gottesdienst. Wenn wir im Kreis der Küsterinnen und Küster zusammensaßen und die Gottesdienste des nächsten Halbjahres verteilten, war er es, der sagte: „Osternacht? Die mache ich.“ Er war Sehrfrühaufsteher.
Wenn ich mich an Eberhard Latzke erinnere, dann denke ich an einen freundlichen und herzlichen Mann, dem die formvollendete, große Geste erfrischend unwichtig war.
Mit großer Akribie korrigierte er als Mitglied unseres Teams für die Öffentlichkeitsarbeit nicht nur meine Texte. Wenn ich am 15. des Monats meine Artikel für den Sachsenwalder abgab und einen Tag später mein Telefon klingelte, wusste ich, dass es Eberhard Latzke war, der eine Unstimmigkeit entdeckt hatte und der nun fragen würde, ob er sie korrigieren dürfe. Wir trauern – Zum Tode von Eberhard Latzke weiterlesen →